Freitag, 29. Juli 2011

London

A city drought
You're down and out
See your trousers don't taper.
Saddle up
Kick your feet
Ride the range of a London street
Travel to a local plane
Turn around and come back again.

And at the chime of the city clock
Put up your road block
Hang on to your crown.
For a stone in a tin can
Is wealth to the city man
Who leaves his armour down.

Stay indoors
Beneath the floors
Talk with neighbours only.
The games you play
Make people say
You're either weird or lonely.
A city star
Won't shine too far
On account of the way you are
And the beads
Around your face
Make you sure to fit back in place.


(Nick Drake - At the chime of a city clock)


Nick Drake starb mit 26 an einer Überdosis Antidepressiva als er seine Eltern in Far Leys besuchte. Die meiste Zeit verbrachte er jedoch im pulsierenden London, der Großstadt ausgeliefert, er litt unter Agoraphobie. Man kann natürlich nicht einer Stadt die Schuld geben, aber nach jedem Besuch Londons verstehe ich es ein Stückchen mehr, wie einem eine Metropole wie diese krank machen kann.

Es gibt unsererseits natürlich auch wunderschöne Eindrücke von London...

*Ruhe finden mitten in der Stadt im gemütlichen Neal's Yard Innenhof mit all den netten Naturläden wie Neal's Yard Remedies, Neal's Yard Dairy oder dem kleinen, wunderschön eingerichteten Slow-Foodladen im hintersten Eckchen
*Flanieren durch Notting Hill über den Portobello Road Market
*Die besten Cupcakes Londons in der Hummingbird Bakery
*Staßenkonzert der Ryan O'Reilly Band
*Stöbern im Rough Trade West und dem wundervollen Pedlars einem wirklich grandiosen Laden
*East London mit all den Hipsters
*Preiselbeersaft und Mandeltorte im schwedischen Càfe 'Fika' auf der Brick Lane
*Die Cheshire Street, übersät mit netten Läden, einem, der nützliche Dinge wie Kluppen, etc. aus dem 19. Jahrhundert, aber auch einige Kuriositäten verkauft
*The Books, Pj Harvey und PORTISHEAD im wunderschönen Alexandra Palace












Während Portisheads bizarrer Atmosphäre mit ihrer wundervoll beständigen Musik, starb wenige Kilometer entfernt Amy Winehouse in ihrer Wohnung in Camden im Alter von 27 Jahren...


Dienstag, 26. Juli 2011

Lyme Regis







*Fosiliensuche am Jurassic Coast
*Anschließender Cream Tea im gemütlichen Tearoom auf der High Street
*Stöbern im kleinsten Buchladen in dem wir jemals waren
*Jane Austen 'Persuasion', sehr alte Ausgabe um nur 3 Pfund
*frische Krabben und die beste Knickerbockerglory der Welt im Harbour Inn









'The Cobb' beeindruckte etliche Schriftsteller der Region, in Jane Austens Persuasion und John Fowles' The French Lieutenant's Woman wurde er für dramatische (Abschieds)szenen verwendet, was wohl an seiner Ausrichtung dem Atlantik entgegen liegen mag.

Jane Austen verbrachte hier in Lyme Regis regelmäßig ihre Sommerfrische, hier beendete sie auch Persuasion. Der Poet Tennyson erreichte Lyme Regis' Cobb mit den Worten 'Show me the exact spot where Louisa Musgrove fell!'

Thomas Hardy verfasste ein bittersüßes Gedicht über John Keats letzte Reise (auf welcher er sein berühmtes Liebessonett 'Bright Star' schrieb), von England nach Italien , auf welcher er in der Lulworth Cove ganz in der Nähe Lyme Regis zum letzten Mal in seinem Leben in England halt machte...

That man goes to Rome -- to death, despair;
And no one notes him now but you and I:
A hundred years, and the world will follow him there,
And bend with reverence where his ashes lie.


(At Lulworth Cove a Century Back, mit der letzten Strophe lag Thomas Hardy ziemlich richtig, wenn man bedenkt, wie unbeachtet John Keats zu seinen Lebzeiten doch war, mittlerweile zählt er zu den bekanntesten Vertretern der 2. Generation englischer Romantik)






Sonntag, 17. Juli 2011

Countryliving




Godmanstone – diesen archaischen Namen trägt das kleine Dörflein, in welches es uns derzeit verschlagen hat. Weniger archaisch hört sich der Dorfname natürlich an, wenn man diesen ausspricht, wie es die Indigenen zu tun pflegen. Sie nennen ihren Ort „Godminstn“, wodurch der „man“ und „stone“ einfach verschluckt werden und nur Gott von Dauer zu sein scheint. Dieses Verschlucken oder Übergehen von bestimmten Worteilen dürfte in England generell beliebt sein. So wird z.B. Gloucester Street zu „Glohster Street“, Cockburn zu „Cohburn“ oder Worcestshire Sauce zu „Wustasha Sauce“. Interessanterweise ist das von uns nahe gelegene Dorchester davon verschont geblieben und so wird Thomas Hardys Wirkungsstätte auch von den Ansässigen so ausgesprochen wie gelesen (also nicht etwa „Dorsta“, „Dorsesta“, oder „Dortschta“, wie man annehmen könnte).


Seit über 20 Jahren betreiben Patsy und Hugh Chapman ihre „Long Medow Organic Farm“ in dieser Region und nehmen auch schon seit Jahren Woofer auf. Diesen Sommer uns zwei.
Ein kleiner gemütlicher Caravan bietet uns Unterschlupf, in welchem wir schlafen, frühstücken und lesen.









Jeden Tag um 9 beginnt die Arbeit: Gemüse ab- und zudecken, Unkraut entfernen und Erde pflügen, Gemüsesamen ansetzen, Gemüse ernten und bewässern, Gemüse putzen und abpacken, usw…







Immer dabei ist der Hund des Hauses – Rosie. Ihr Lieblingsspiel: Stöckchen bringen, es werfen lassen und wieder bringen. Sie ist unermüdlich auf der Suche nach neuem „Wurfmaterial“, das sie einem vor die Füße legen kann – und sie findet immer etwas, auch wenn es nur ein dürrer Strohhalm ist...




Um 11 Uhr gibt’s die erste Teatime, bei der sich alle versammeln um Earl Grey mit Milch zu trinken und Biskuits zu esse. Dann wird weitergearbeitet bis um 13 Uhr – Lunchtime. Das Mittagessen ist meistens eine „Ploughman’s Platter“ und besteht aus frisch geerntetem Gemüse, Brot, Butter, Käse und Chutney.



Jeder Lunch wird natürlich mit der zweiten Teatime abgeschlossen.  Je nach Bedarf wird dann bis 4 weitergearbeitet oder wir haben bereits nach dem Essen frei. Die dritte Teatime halten wir meist im intimen Rahmen zu zweit, zwischen 16 und 17 Uhr oder wir kehren in einen gemütlichen Tearoom in den umliegenden Dörfern ein – Manche britische Gewohnheiten übernimmt man einfach gern… 



Viel gelernt haben wir in dieser Woche über den Gemüseanbau und die Flora im Allgemeinen. Daneben blieb Zeit für Ausflüge, z.B. in das nahe gelegene Cerne Abbas, um den „Giant“ dort zu besichtigen... (Mutige "googeln" diesen nun ;))







... oder nach Dorchester, wo wir uns auf einen „Ghostwalk“ begeben haben. Schaurige Geschichten erfuhren wir auf diesem, über Geister, die noch heute auf den Straßen der Stadt umherwandeln. Um immer wieder wurde auf den Patron der Stadt Thomas Hardy verwiesen, der einige der gruseligen Begebenheiten in Kurzgeschichten niedergeschrieb.


Diese Woche wurden wir wettertechnisch nur mit Sonnenschein verwöhnt, der uns unter anderem in den angrenzenden Bach auf ein Bad trieb. Erst heute hat es abgekühlt und begonnen etwas unbeständig zu werden. Also eigentlich genau das Wetter, das wir die ganze Zeit erwartet haben. :P
Morgen geht’s auf einen Bauernmarkt, wo Produkte aus der Region angeboten werden, auf dem wir die von uns geernteten Gemüseprodukte anpreisen werden. Looking forward to it!
Soweit das Neueste von uns! Wir hoffen all unseren Freunden geht es gut und wir freuen uns immer sehr über nette Kommentare!
Peas and Carrots!

Freitag, 15. Juli 2011

King of Limbs

In Wiltshire kommt man sich vor wie in einem verwunschenen Land mit alten Strohdachcottages, prähistorischen Kreidesymbolen und uralten Wäldern voller mystischer, jahrtausendalter Bäume - manche sogar älter als die Gründung Englands...


Zum wohl imposantesten gehört der King of Limbs im Savernake Forest. Abgeschieden nahe der Kleinstadt Pewsey ruht der größte Privatwald Englands. Mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt und dem nahegelegenen London stellt er einen beliebten Rückzugsort für Musiker dar. Pete Doherty hat sich hier ein Häuschen gekauft und - für uns viel interessanter - Radiohead haben ihr 'In Rainbows' Album im Tottenhouse im Herzen des Waldes aufgenommen. Bei einen ihrer Spaziergänge müssen sie wohl auf den King of Limbs gestoßen sein, welcher der Namensgeber für ihr aktuelles Album darstellt...






(dieser Baum ist unmöglich zu fotografieren, da sein Stamm in alle Himmelsrichtungen reicht und an der Stelle, wo er mit der Erde verbunden ist, eine Höhle bildet)