Montag, 6. Mai 2013

99 days.

99 Tage.
Das Land der Könige.
Wind. Meer.
Sich von Orten zu verabschieden ist eine eigenartige Sache.
Nachts, mit dem Fuchs, der durch den Gemüsegarten schleicht.
Oder dem Mond, der voller nicht sein kann,
einem Sternenhimmel so nah wie die Kerze im Fenster,
so hell, klar und voll.

Die Kühle der Erde spüren, Tag ein Tag aus.
Ihre Früchte nehmen, ihre Welt bestaunen.
Uralte Bäume und tiefschwarze Seen.
Städte voller einstigem Reichtum und heutigem Ungleichgewicht.
Menschen, die ihre Balance verlieren und im Alltag taumeln.
Menschen, die ihr Glück teilen, mit den Tieren, den Pflanzen.

Plätze, an welche man zurückkehren will.
Highlands. Edinburgh. Applecross Mountains. Hebriden.
End of the Road. Green Man.
Dorset, Somerset, Devon.
Brecon Beacons. Snowdon. Isle of Anglesey.
The Lake District. North Yorkhsire.
Hay-on-Wye. Bristol.
Leuchttürme, Bäume, Wiesen, Felder. Wälder!
Magische, unberührte Landschaft.
Die See. Die See!

Ich sah einen jungen Mann, der in einem Baumhaus wohnt und von der Welt der Steine lebt.
Ich sah eine alte Frau, die als Kind auf dem letzten Schiff, welches Europa verließ, in die amerikanische Sicherheit floh, weil man sie für ihren Glauben töten wollte.
Ich sah einen Mann, welchem seine beiden Kinder genommen wurde.
Ich sah ein junges Paar, die ihr neugeborenes Baby in den Schlaf sangen, inmitten der pulsierendsten Metropole Europas.
Ich sah ein altes Paar, voller Liebe, voller Stolz. Voller Würde.
Ich sah in die schönsten Augen dieser Welt. Tiefes, sattes blau, am Rand der Pupille ein heller, waldgrüner Ring. Jeden Tag an meiner Seite.
Ich sah die Augen meiner zukünftigen Kinder in einem fiebrigen Traum.
Ich sah fliehende Füchse, Explosionen im Himmel, Laternen am See, eine Stadt nicht in diesem Land, Hirschgeweihe, eine junge Frau an der Harfe.


I was walking, far from home!









Chew Valley, Somerset

Somerset zeichnet sich durch all die hügeligen Landstriche und das für England eher milde aber trotzdem feuchte Klima aus. Cider und Cheddar sind wohl die bekanntesten kulinarischen Highlights dieser Region und meine persönlichen Lieblinge der englischen Delikatessen. Nun hatte ich die Gelegenheit, bei der Ciderproduktion und Apfelernte tatkräftig mitzuhelfen. Neben der Ciderapfelplantage gab es noch einen sehr ertragreichen Gemüsegarten mit den größten Kürbissen, die ich jemals verkochen durfte.


Neben der ruhigen Arbeit im Apfelgarten vertrieb ich mir die Zeit meist damit, Brombeeren von den wildern Hecken des Chew Valleys zu sammeln, auf einen alten Kastanienbaum zu klettern, ins nächstgrößere Dorf zu spazieren oder nach Bristol zu fahren.


Herbst in Somerset, davon träumte ich schon immer. Alleine angekommen am Ende unserer Reise überfiel mich unter all den Umständen jedoch sehr oft das Heimweh und vor allem die Sehnsucht nach Flo. Nach solch einer intensiven Zeit geografisch getrennt zu sein stimmte mich schon sehr wehmütig. Graue Katzen, Bristol und vor allem das Lanterns on the Lake Album werden mich immer an diesen Zustand erinnern. Ich werde mich trotz allem immer sehr glücklich an diese Zeit zurück erinnern!

Mittwoch, 25. Januar 2012

End of the Road Festival



2. - 4. September 2011

Larmer Tree Gardens, Dorset

Beirut - Joanna Newsom - Midlake - The Unthanks
John Grant - James Yorkston - The Leisure Society
Sam Amidon - Among Brothers - Lanterns on the Lake
Lightning Dust - Nathaniel Rateliff - Other Lives
Daniel Leifkowitz - Rue Royale - Slow Down, Molasses
Woods - This Frontier Needs Heroes





















Kinghorn, Scotland




Goldene Felder und weites Land. Dahinter dunkelblau glitzerndes Meer. In der Ferne der Hafen Edinburghs. Es war dort so so schön!









Das Meer, der Firth of Forth mit Blick auf Edinburgh.
Das Baumhaus und das Loch Kinghorn.
Der Mineralien- und Fossiliensammler, der aus zerbrochenem Porzellan Schmuck herstellt.
Ein ehemaliger Seemannsfahrer, der krank vor Sehnsucht nach dem Meer ist.
Die alte Frau, mit all ihren wundervollen Geschichten.
All die lieben Menschen der Kommune, ich weiß gar nicht, wohin mit ihnen in meinem Herzen.
Und natürlich, all die Tiere. Der Labradorhund Hugo, die 20-jährige Katze Toska, Nachbars Pferde, von welchen sich das eine in Flo verliebte, die Schwalben und Schwäne und Shiraz, das quirlige Katzenmädchen.















Kinghorn war beinahe der schönste Ort, aber wir glauben ja, dass es einfach an der Fülle an lieben Leuten lag und natürlich der unendlich schönen Natur.










Unsere Arbeit machte uns wie immer so viel Spaß. Äpfel, Zwetschken, Kartoffel, Bohnen, Himbeeren und Erdbeeren ernten, Chutneys einkochen, glutenfreie Kuchen backen und Ragwort pullen (: Daneben immer die Brandung im Ohr.






Das Loch. Das Moor.